Buchhaltung & KI: Wissenswertes zu Datenschutz und Reporting

Chancen und Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Rechnungswesen

Interview mit Horst Wenzel: KI in der Buchhaltung – Chancen, Herausforderungen und Datenschutz

Heute sprechen wir mit Horst Wenzel, dem Leiter des Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz (KI), über die nützliche Integration von KI in der modernen Buchhaltung und die damit verbundenen Herausforderungen im Umgang mit datenschutzrechtlichen Fragen, die in der heutigen digitalisierten Welt von großer Bedeutung sind.

KiKurse.net: Herr Wenzel, KI ist derzeit in vielen Branchen ein heiß diskutiertes Thema. Welche Chancen bietet KI speziell in der Buchhaltung?

Horst Wenzel: KI bietet gerade in der Buchhaltung erhebliche Potenziale zur Effizienzsteigerung und Fehlerreduktion. Automatisierte Belegverarbeitung, intelligente Prognosen und eine schnelle, fehlerfreie Erstellung von Berichten sind nur einige Beispiele. Buchhalter werden entlastet und können sich dadurch stärker auf strategische und beratende Aufgaben konzentrieren.

KiKurse.net: Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie beim Einsatz von KI in der Buchhaltung?

Horst Wenzel: Neben technischen Aspekten, wie der Integration neuer Systeme, sehe ich vor allem die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien als zentrale Herausforderung. Buchhaltungsdaten sind oft sehr sensibel und personenbezogen, weshalb der Datenschutz hier besonders ernst genommen werden muss.

KiKurse.net: Welche datenschutzrechtlichen Vorgaben müssen Unternehmen beim Einsatz von KI beachten?

Horst Wenzel: Zunächst gilt es, die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konsequent umzusetzen. Das bedeutet konkret: Transparenz der Datenverarbeitung, strikte Zweckbindung und Datenminimierung. Wichtig ist außerdem, dass eine explizite Einwilligung der betroffenen Personen eingeholt und dokumentiert wird.

KiKurse.net: Welche Rolle spielt dabei die Datenschutz-Folgeabschätzung (DSFA)?

Horst Wenzel: Die DSFA ist ein essenzielles Instrument, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Sie ist laut DSGVO sogar vorgeschrieben, wenn die Verarbeitung personenbezogener Daten – insbesondere durch KI – hohe Risiken birgt. Durch eine sorgfältig durchgeführte DSFA können Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken reduzieren, sondern auch Vertrauen schaffen.

KiKurse.net: Können Sie kurz zusammenfassen, welche grundlegenden Richtlinien Unternehmen bei der Nutzung von KI mit personenbezogenen Daten unbedingt einhalten sollten?

Horst Wenzel: Gerne! Wichtig sind Transparenz über die Datenverarbeitung, die Minimierung von Daten auf das notwendige Maß, klare Zweckbindung, Einholung einer rechtmäßigen Einwilligung, moderne technische Sicherheitsmaßnahmen, sorgfältige Dokumentation (Rechenschaftspflicht) und die Sicherstellung der Betroffenenrechte wie Auskunft oder Löschung.

KiKurse.net: Was würden Sie Unternehmen abschließend raten, die KI in ihrer Buchhaltung einsetzen möchten?

Horst Wenzel: Mein wichtigster Rat ist, von Anfang an Datenschutz und Datensicherheit ernst zu nehmen und nicht erst nachträglich zu integrieren. KI bietet großartige Möglichkeiten, aber nur wenn die Umsetzung rechtlich und ethisch einwandfrei erfolgt. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit Datenschutzexperten austauschen und kontinuierlich in Schulungen und Weiterbildungen investieren.

KiKurse.net: Vielen Dank, Herr Wenzel, für das informative Gespräch.

Horst Wenzel: Ich danke Ihnen herzlich für die Einladung und das Interesse an diesem wichtigen Thema!

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